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1. Das Altertum - S. uncounted

1905 - Bamberg : Buchner
T. C. Kuchners Verlag. Rudolf K-ch. Kamberg. Lateinischer Vorbereitungsunterricht von Lorenz Englmann. Neu bearbeitet von M. Schwarz, Jnstitutsvorsteher. = Geheftet 80 Pf. = Sitikrloliing^ragcn As kr Geswc. Zur Vorbereitung aus die Mbsolutorialxrsung. Von Dr. b?. Stich, Rektor des kgl. Gymnasiums in Zweibrcken, _60 Pfg._ 1. Geschichte der Bayerischen Stammlande, der Regierungsbezirke Oberbayern, Niederbayern und Oberpfalz. 2. Geschichte des Bayerischen Frankenlandes. 3. Geschichte des Bayerischen Schwabenlandes. Zum besseren Verstndnis der Heimatgeschichte und zugleich zur Ergnzung der eingefhrten Bcher der deutsche und bayerische Geschichte. Fr die Schule bearbeitet von Reallehrer Oskar Stemel. ============== Jedes Heft 40 Pf. ====== Lehrbuch der Stenographie Vach dem System Babelsbergers. Von Dr. Ferd. Kueh. ' Zwei Teile. Kartoniert M. 3. . Die wichtigsten franzsischen Synonyma. Zum Gebrauche fr Schler hherer Lehranstalten. Von Dr. M Ivalbmamt) K. Gymnasialprofessor. ---------- M. 2.50. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen.

2. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 256

1902 - Paderborn : Schöningh
256 der unbedeutenden Festung Szigeth in ihrem Vordringen aufgehalten und, nachdem Soliman Ii. vor den Mauern der Festung gestorben war (1566), durch Tributzahlungen beschwichtigt. Maximilians Sohn Rubolf Ii. (15761612) gab sich lieber astronomischen und alchimistischen Stubien und dem Umgange mit den Gelehrten Kepler und Tycho be Brahe als den Geschften der Regierung hin. Da er kinderlos war, so brngte sein Bruder Matthias, um bei der Zer-splitterung der Habsburgischen Linien einem Thronstreite vorzubeugen, auf ein festes Gesetz der die Erbfolge und lie sich sogar von seinen Verwanbten frmlich zum Haupte des sterreichischen Hauses erklären. In dem baburch entstanbenen Bruberzwiste fanb Matthias einen Rckhalt an den ungarischen Protestanten, welche, durch strenge Maregeln der Regierung auf dem kirchlichen Gebiete gereizt, einen Aufstanb erregt hatten. Matthias unterbrckte durch Zugestndnisse die Emprung leicht. Da aber der von einer streng kirchlichen Partei beherrschte Kaiser diese Zugestndnisse nicht anerkennen wollte, so vermochte Matthias durch Nachgiebigkeit in kirchlichen Fragen die Stnde von Ungarn, sterreich und Mhren, ihm selbst die Regierung zu bertragen. Um sich nun wenigstens Bhmen zu sichern, gewhrte Rudolf den Anhngern der augsburgischen Konfession in Bhmen durch den Majesttsbrief Religionsfreiheit und durch besonderen Vergleich auch den Insassen knig-licher Gter das Recht, protestantische Kirchen und Schulen zu errichten (1609). Jnbes wrbe der Majesttsbrief von den katholischen Stnden so ausgelegt, als ob er nur den Reichsunmittelbaren Religionsfreiheit gewhre, whrenb bei den Reichsmittelbaren und namentlich bei den geistlichen Gtern das Recht, protestantische Kirchen und Schulen anzulegen, von der Erlaubnis des Territorialherrn abhange. Da nun auch der Kaiser deutlich genug zeigte, da es ihm mit seinen Zugestndnissen nicht recht Ernst sei, und er sogar Kriegsvolk ins Land zog, so trauten ihm die Bhmen nicht und erhoben jetzt auch Matthias zu ihrem Könige. Aller seiner Lnber beraubt, starb der machtlose Kaiser im Jahre 1612. Matthias (16121619). Unter seiner Regierung brach der dreiigjhrige Krieg aus, welcher Deutschlands Macht und Wohlstand auf lange Zeit untergrub. Einzelne Vorgnge zeigten, da die katholische Partei wieder erstarkt sei. a) In Kln, wo der Erzbischof Gebharb Truchse von Waldburg die Reformation einfhren wollte, wrbe an seiner Stelle ein katholischer Bischof, ein Bruder des Herzogs von Bayern, ernannt, b) Als in der freien Reichsstadt

3. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 259

1902 - Paderborn : Schöningh
259 Linie zu seinem Nachfolger und lie ihn zum Könige von Bhmen krnen. Der Kaiser entsetzte den Matthias von Thnrn, welcher bisher vorzglich den Widerstand der protestantischen Stnde geleitet hatte und als Burggraf von Karlstein (bei Prag) die Reichsinsignien und den Majesttsbrief aufbewahrte, seiner Burggraseu-Stelle und stellte ein aus 3 protestantischen und 7 katholischen Mitgliedern bestehendes Direktorium an die Spitze der Verwaltung. Diese Zurcksetzung Thurns und des bhmischen Adels berhaupt erzeugte unter den Utraquisten so nannte man hier jetzt die Protestanten, wie ehedem die Husiten eine schwierige Stimmung. Als die utraquistischen Einwohner der Orte Klostergrab und Braunau protestantische Kirchen erbauten, erhoben der Erzbischof von Prag, dem Klostergrab unterstand, und der Abt von Braunau dagegen Einspruch. Die Kirche zu Klostergrab wurde auf Befehl des Erzbifchofs niedergerissen und die zu Braunau geschlossen. Die Protestanten beriefen sich aus den Majesttsbrief und wandten sich an den Kaiser. Dieser aber wies ihre Klage ab, da der Majesttsbrief nur den Stnden und nicht den Untertanen freie Religionsbung gestatte. der diesen Bescheid emprt, versammelten sich die protestantischen Stnde unter Anfhrung des Matthias von Thurn zu Prag, drangen, von Volkshaufen begleitet, vor das Schlo und warfen die kaiserlichen Rte Martinitz und Slawata, die man fr die Urheber des abschlgigen Be-scheides ansah, nebst ihrem Geheimschreiber Fabricius aus dem Fenster in den Schlograben. Trotz des tiefen Falles wurden die drei Dese-neftrierten" nicht erheblich beschdigt. Die aufstndischen Bhmen, welche nach einer Losreiung von sterreich strebten, trugen jetzt, da nach dem Vorgefallenen fr die Hupter des Aufstandes keine Verzeihung zu er-warten war, dem Kurfrsten Friedrich V. von der Pfalz, Friedrichs Iv. Sohn, die Krone von Bhmen an (1618). Der dreiigjhrige Krieg, 16181648. 124. Die erste Veranlassung zum Ausbruch des Krieges lag in dem Widerstreben des utraquistisch-bhmischen Adels gegen die Bemhungen des Erzherzogs Ferdinand, die knigliche Macht in Bhmen zu strken und das Jus reformandi zu strenger Anwendung zu bringen. Bei den Bhmen erwachte wie ehedem in den Husitenkriegen das Verlangen nach nationaler Unabhngigkeit. Die protestantischen Fürsten in Deutschland, soweit sie dem Augsburger Bekenntnis anhingen, nahmen anfangs fr die Sache der Bhmen in keiner Weise Partei. Erst spter, 17*

4. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 120

1902 - Paderborn : Schöningh
120 S. Friedrich I. Barbarossa, 1152 -1190 72. Friedrich, wegen seines rtlichen Bartes von den Italienern Barbarossa genannt, war durch krperliche und geistige Vorzge gleich aus-gezeichnet. Wenn auch mehr in den ritterlichen Knsten jener Zeit als in den Wissenschaften unterrichtet, verstand er doch das Lateinische und las gern und fleiig die rmischen Schriftsteller. Furchtbar und streng, ja bisweilen hart und leidenschaftlich gegen Widerstrebende, war er gegen Unterwrfige und Reuige vershnlich', gegen seine Umgebung herablassend und vertraulich. Sein Vorbild war Karl der Groe, dem er von allen mittelalterlichen Kaisern auch am nchsten steht. Sein Hauptstreben war darauf gerichtet, das kaiserliche Ansehen in Italien gegenber dem mchtig aufstrebenden Freiheitssinne der Städte wiederherzustellen. Wenngleich er von der durch das Studium des rmischen Rechts damals genhrten Idee der absoluten Machtvollkommenheit des rmischen Kaisers erfllt war. so hatte doch sein Kaisertum, wie das Ottos 1., eine nationale Grundlage. I. Das Aufstreben der Kaisermacht in Deutschland und Italien. 1152-1168. 1. In Deutschland. Zunchst suchte Friedrich die welfifchen Streitigkeiten beizulegen. Heinrich der Lwe hatte, bei der Heirat seiner Mutter Gertrud mit Heinrich Jasomirgott. den Ansprchen auf das Herzogtum zwar entsagt, erneuerte diese aber bei dem Tode derselben und rief die Entscheidung Friedrichs an. Dieser lud Heinrich Jasomirgott vor den Reichstag und sprach, da derselbe trotz mehr-maliger Vorladung nicht erschien, Heinrich dem Lwen Bayern zu. um sich dessen mchtige Untersttzung zu dem beabsichtigten italischen Zuge zu sichern. Aber Heinrich Jasomirgott weigerte sich entschieden, Bayern herauszugeben. Daher schlichtete der Kaiser nach seiner Rckkehr aus Italien den Streit dadurch. da er Heinrich den Lwen im Besitze Bayerns besttigte und dafr die Markgrafschaft sterreich, mit Einschlu des greren Teiles des Landes ob der Enns (bis Passau), in ein un-abhngiges Herzogtum mit besonderen Vorrechten verwandelte. Es war erblich in mnnlicher und weiblicher Linie; der Hivzog sollte an allen nicht gegen die Ungarn gerichteten Feldzgen nur freiwillig teilnehmen drfen und brauchte blo auf den in Bayern ausgeschriebenen Hoftagen zu erscheinen, 1156. Krftig sorgte Friedrich fr die Sicherheit und die Wrde des Reiches. Den Herzog Bol es law Iv. von Polen zwang er durch einen Feldzug, ihm den Lehnseid zu leisten. Dem Herzog Wladislaw von Bhmen, welcher ihn auf diesem Zuge wesentlich untersttzt hatte, verlieh

5. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 171

1902 - Paderborn : Schöningh
wurden, ward den Stdten nicht nur das Pfahlbrgertum, sondern auch das Recht, Bndnisse zu schlieen, genommen. Es konnte nicht fehlen, da die fast ganz selbstndige Stellung der Kurfrsten mit der Zeit eine Auf-lfung der Kaisermacht zur Folge hatte; die Vielherrschaft wurde gleichsam gesetzlich gemacht. brigens war dies nicht Karls Absicht: er glaubte als Inhaber zweier Kurfrstentmer durch die Goldene Bulle selbst gewonnen und auch dem Kaisertume durch die Hausmacht eine feste Grundlage geschaffen zu haben. Sein Hauptziel freilich, durch dieses Reichsgesetz seinen Nachkommen die Thronfolge leichter zu sichern, hat er erreicht. 2. Bedeutender mar Karls Sorge fr seine Hausmacht. Zu seinen Erblndern Bhmen, Mhren und der Oberlausitz gewann er durch eine zweite und dritte Heirat die Ob er Pfalz und fast ganz Schlesien. Dazu erwarb er durch Kauf die Niederlausitz und durch den Vertrag zu Frstenwalde (1373) von dem Markgrafen Otto dem Faulen, dem Sohne Ludwigs des Bayern, die Mark Brandenburg (ogl. Bd. Iii. S. 49). Alle diese Lnder, besonders aber sein liebes Bhmen suchte er auf jede Weise zu heben. In Prag grndete er (1348) die erste deutsche Universitt, im Gegensatz zu den frheren Partikularschulen so genannt, welche bei seinem Tode schon 7000 Studierende zhlte. Hier legte er auch die Neustadt an und begann die Steinbrcke der die Moldau. Die Badeorte Karlsbad und Teplitz danken ihm ihre Entstehung. Den Bergbau lie er kunstmig betreiben, und selbst der Weinbau blhte unter seiner Regierung in Bhmen. Bor seinem Tode teilte er mit Hintansetzung seiner ursprnglichen Politik, wonach das Kaiserhaus in dem Besitze von zwei Kurfrstentmern seine grere Machtstellung wahren sollte, seine Lnder so, da sein Sohn Wenzel Bhmen und Schlesien. Sigmund die Mark Brandenburg und sein Neffe Jobst Mhren erhielt. . Wenzel, 13781400 (f 1419). 93. Durch mancherlei Vergabungen an die Kurfrsten hatte Karl Iv. die Einrnilligung derselben zur Nachfolge seines Sohnes Wenzel im Reiche zu erlangen gemut (1376). Da dieser noch meniger als sein Vater fr die Angelegenheiten des Reiches sorgte, so suchten die einzelnen Landschaften und Städte sich durch besondere Einigungen zu schtzen. 1. Verbindungen. a) Die Hanse oder Hansa entstand aus den Vereinigungen deutscher Kaufleute im Auslnde (Wisby) zum besseren Betriebe ihres Handels. Man nannte die Vereinigung smtlicher Grohndler in einer Stadt

6. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 176

1902 - Paderborn : Schöningh
176 Ruprecht von der Pfalz, 14001410. 94. Dem neuen König gelang es nicht, sich Anerkennung zu verschaffen. Nach seinem Tode (1410) whlte der eine Teil der Knr-surften Wenzels Bruder Sigmund, welcher bereits seit dem Tode seines Schwiegervaters Ludwigs des Groen König von Ungarn war, der andere dessen Vetter Jobst von Mhren. Da aber dieser bald starb, so wurde Sigmund allgemein, selbst von Wenzel (f 1419), anerkannt. 3. Sigmund, 14101437. 95. Sigmund, wie sein Vater Karl mit staatsmnnischem Blick begabt und vielseitig ttig, hielt in einer schwierigen Zeit die Wrde des Reiches aufrecht. Die beiden bedeutendsten Ereignisse, welche seine Ttigkeit besonders beanspruchten, waren das Konzil zu Konstanz und der Husitenkrieg. 1. Das Konzil zu Konstanz (1414 18). Diese Kirchenversammlung, die grte des Mittelalters (315 Bischse und bte, 1800 Priester), welcher auch der König Sigmund und viele Reichsfrsten bei-wohnten, war hauptschlich berufen, um eine von mehreren hervorragenden Theologen eifrig betriebene Reformation der Kirche am Hanpt und an den Gliedern (reformatio ecclesiae in capite et in membris) durchzufhren. Vor der Lsung dieser schwierigen Aufgabe beschftigte sich das Konzil mit der Beilegung des Kirchenschismas und mit der Aburteilung der Irrlehre des Hus. a) Die Beilegung des Kirchenschismas (causa unionis). Durch die Verlegung des ppstlichen Stuhles nach Avignon (1409) waren die Ppste in groe Abhngigkeit von Frankreich geraten. Obschon nun Gregor Xi. seinen Sitz wieder nach Rom verlegte (1377), so wurde doch bei seinem Tode nicht blo in Rom, sondern auch in Avignon ein Papst gewhlt. Das dadurch entstandene Kirchenschisma wurde noch vergrert, als die Kirchenversammlung zu Pisa 1409 die beiden Ppste in Rom und in Avignon fr abgesetzt erklrte und einen neuen Papst whlte. Als dieser bald starb, whlten seine Anhnger einen Nachfolger. So hatte denn die Kirche drei Ppste, Gregor Xii., Benedikt Xiii. und Johann Xxiii., von denen jeder sich fr den rechtmigen ausgab. Zur Beilegung des Schismas wurde von dem rmischen Könige Sigmund als dem natrlichen Schirmherrn der Kirche ein Konzil nach Konstanz berufen. Johann erschien hier selbst mit einer groen Anzahl italienischer Prlaten. Da vorauszusehen war, da, wenn die gewhnliche Art der

7. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 162

1902 - Paderborn : Schöningh
162 Er mute aber dem Kollegium der Kurfrsten das alleinige Wahlrecht zugestehen und sich verpflichten, bei wichtigen Verordnungen ihre Zustim-mung einzuholen. Darauf wurde er zu Aachen gekrnt. 1. Krieg gegen Ottokar von Bhmen und Grndung der Habs-burgischen Hausmacht. Als Friedrich der Streitbare, der letzte Babenberger, in einem Kriege gegen Ungarn gefallen war (1246), wollte Kaiser Friedrich Ii. das Herzog-tum sterreich als ein an das Reich fallendes Lehen einziehen. Aber die sterreichischen Stnde bertrugen das Land an Ottokar von Bhmen, welcher dann auch durch Vermhlung mit einer Schwester Friedrichs des Streit-baren sein Anrecht zu befestigen suchte. Zu dem Herzogtums sterreich erwarb er noch Steiermark, indem er die Ungarn, die den grten Teil des Landes besetzt hatten, in einer Schlacht auf dem Marchfelde besiegte. Endlich ri er, aus ein erkauftes Vermchtnis gesttzt, auch die Lnder des Herzogs von Krnten und Krain an sich. Zwar hatte er sein Erbland Bhmen zu groer Blte erhoben und sich auch durch einen Kreuzzug gegen die heidnischen Preußen (1255) Verdienste um die Ausbreitung des Christentums erworben, aber während er die Brger der Städte begn-stigte, drckte er den Adel und machte sich besonders bei seinen sterreichischen Vasallen durch Hrte und Willkr verhat. Emprt darber, da man bei der Knigswahl seine Stimme als die eines Nichtdeutschen ausgeschlossen hatte, erschien Ottokar nicht zur Huldi-gung und lie sogar gegen die Rechtmigkeit der Wahl ffentlich Eiu-sprche erheben. Ehe Rudolf etwas gegen diesen mchtigen Gegner unternahm, suchte er den Papst durch mancherlei Zugestndnisse (auf dem Konzil zu Lyon und bei einer persnlichen Zusammenkunft zu Lausanne. 1275) fr sich zu gewinnen und verzichtete auf die Mathildifchen Gter und auf alle Rechte des Reiches im Umfange des Kirchenstaates. Dann sprach er der Ottokar die Acht aus. Verbndet mit den Ungarn (Ladislaus Iv.), den alten Feinden Ottokars, und mit dem Grafen Meinhard von Tirol rckte er gegen Wien vor und ging dann der die Donau, um in Bhmen einzufallen. Jetzt bequemte sich Ottokar zur Herausgabe der sterreichischen Landschaften und nahm Bhmen und Mhren vom Könige zu Lehen (1276). Aber bald rstete er von neuem zum Kriege und warb in Polen und Schlesien, ja selbst bei den Tataren Hilfstruppen. Da zog Rudolf, von einem Reichsheere und dem König von Ungarn untersttzt, gegen ihn und schlug ihn in einer Schlacht auf dem Marchfelde (bei Drnkrut), in der Ottokar selbst fiel, 1278. Mit den eroberten Lndern sterreich, Steiermark, Krain be-lehnte Rudolf seine beiden Shne Albrecht und Rudolf (1282) mit

8. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 168

1902 - Paderborn : Schöningh
168 dieser sonderbaren Einigung ihre Zustimmung, und sie wurde in Wirk-lichkeit nicht durchgefhrt. 2. Streit mit dem Papste. Nachdem Ludwig in Deutschland die Gegenpartei ausgeshnt hatte, zog er nach Italien, empfing in Mai-land die lombardische und in Rom aus der Hand des Volkes die Kaiser-krne, lie den Papst Johann Xxii. von den Rmern absetzen und erhob selbst einen Minoriten auf den ppstlichen Stuhl. Da er aber dem Könige Robert von Neapel, dem Bundesgenossen Johanns, nicht gewachsen war. so kehrte er bald mit Preisgebung des Gegenpapstes nach Deutschland zurck. Hier gewann er zwar nach Friedrichs Tode (1330) leicht alle Parteien fr sich, konnte aber doch vom Papste Johann die Lossprechung vom Banne nicht erlangen, wenn er sich nicht zur Niederlegung der Krone verstehen wollte. Daher schlo er. um den franzsischen Einflu, unter dem der Papst stand, abzuschwchen, ein Bndnis mit England gegen Frankreich und sprach die Untersttzung der auf dem Reichstage versammelten Kurfrsten an. Diese nahmen jetzt, ganz anders als zur Zeit Heinrichs Iv. im Streite des Kaisers mit dem Papste, fr den Kaiser Partei und bestimmten auf dem Kur-verein zu Rense am Rhein (bei Koblenz). 1338, da der von den Kurfrsten Gewhlte auch ohne ppstliche Besttigung rechtmiger König und zur Ausbung der kniglichen und kaiserlichen Regierungsrechte befugt sei. Der in demselben Jahre abgehaltene Reichstag zu Frankfurt ver-warf die gegen den Kaiser erlassenen ppstlichen Verordnungen. 3. Vermehrung der Hausmacht. Bald strte Ludwig selbst durch seine Lndergier die ihm gnstige nationale Bewegung, a) Die Mark Brandenburg bertrug er bereits 1324 nach dem Aussterben des askanischen Hauses seinem Sohne Ludwig und erregte dadurch den Unwillen Johanns von Bhmen, welcher einzelne Teile der Mark, die ihm von Ludwig von Bayern fr seine in der Ampfinger Schlacht geleistete Hilfe zugesagt waren, zu erwerben wnschte, b) Er erwarb jtirol, indem er die Ehe Johanns des Jngeren, eines Sohnes des bhmischen Knigs Johann, mit der Grfin Margareta Maultafch von Tirol, der Erbtocher des Herzogs Heinrich von Krnten und Tirol, willkrlich trennte und seinen Sohn Ludwig mit der geschiedenen Grfin vermhlte. Diese ganz gesetzwidrige Ehescheidung verfeindete den Kaiser gnzlich mit der luxemburgischen Partei und gab dem Papste Veran-lassung, den Bann gegen ihn zu erneuern. Als der Papst ihn auf-forderte, die Krone niederzulegen, sprachen sich zwar die Abgeordneten

9. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 169

1902 - Paderborn : Schöningh
169 der Städte gegen die Thronentsagung aus, aber die Mehrzahl der Kurfrsten erklrte dennoch den Thron fr erledigt und whlten auf Antrieb des Papstes und der luxemburgischen Partei Karl, den Sohn König Johanns von Bhmen (1346). Nach Ludwigs Tode (1347) trug die Wittelsbachische Partei, da sein gleichnamiger Sohn mit der Behauptung seiner Markgrafschaft Brandenburg gegen einen Betrger, der sich fr den letzten askanischen Markgrafen Waldemar ausgab, zu sehr beschftigt war, dem Grafen Gnther von Schwarzburg die Krone an. Dieser trat seine Ansprche gegen eine Geldsumme ab und starb bald darauf (an Gift?), so da Karl allgemein anerkannt wurde (1349). Diese Zeit der Verwirrung wurde noch trauriger durch eine in vielen Gegenden ausbrechende Hungersnot und eine verheerende Pest, der schwarze Tod genannt, welche in einzelnen Stdten die Halste der Einwohnerzahl wegraffte. Bei der allgemeinen Zerrttung der sozialen Verhltnisse erhob sich das Volk an manchen Orten zu einer grlichen Judenverfolgung. Um den Zorn des Himmels zu vershnen, durchzogen Geiler- oder Flagellanten-scharen unter ffentlichen Bubungen das Land, bis die Kirche selbst ihrem sonderbaren Treiben ein Ziel setzte. Kaiser aus dem Hause Bhmen-Luxemburg, 1347 1437. 1. Karl Iv., 13471378. 92. Ein wissenschaftlich gebildeter und staatsmnnisch befhigter Fürst, hat Karl Iv. seine Erfolge hauptschlich auf diplomatischem Wege erreicht. Er gab den von seinen letzten Vorgngern befolgten Grundsatz, die Städte zu begnstigen, auf und sttzte seine Politik auf die Kurfrsten. 1. Seine Ttigkeit fr das Reich, a) Seine Zge nach Italien. Seine Politik in Italien ging dahin, den Papst, den er bereits durch die Auslieferung des rmischen Volksfhrers Cola de Rienzi gnstig gestimmt hatte, fr sich zu gewinnen. Auf dem ersten Zuge (135455) erwarb er die lombardische und die Kaiserkrone. Rom betrat er nicht mit bewaffneter Macht, sondern als Pilger, empfing von einem ppstlichen Legaten die Kaiserkrnung, hielt sich aber, einem dem Papste gegebenen Versprechen gem, nur einen Tag in der Stadt auf und kehrte, von den Italienern und selbst von dem ihm befreun-deten Dichter Petrarca verspottet, nach Deutschland zurck. Auf seinem zweiten Zuge (1367) vermochte er die tyrannische Adelsherrschaft der Visconti in Mailand nicht zu brechen und konnte die Auflsung der

10. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 190

1902 - Paderborn : Schöningh
190 erbte nach seines Grovaters Ferdinand Tode die ganze spanische Monarchie, da seine Mutter Johanna beim Tode ihres Gemahls einem unheilbaren Wahnsinne verfiel. Philipps zweiter Sohn Ferdinand heiratete Anna, die Schwester König Ludwigs Ii. von Ungarn, und erbte nach dessen Tode Bhmen und mit Gutheiung der ungarischen Reichsstnde auch Ungarn (f. d. Stammtafel S. 217). Staatliche Zustnde. Seit Rudols von Habsburg war Deutsch-lanb vollstndig ein Wahlreich geworden, und es gelang den beuschen Kaisern nicht mehr so leicht wie frher, schon bei ihren Lebzeiten einen Angehrigen als ihren Nachfolger bestimmen zu lassen. Zugleich gelang es den reichsunmittelbaren Stnben, insbesondere den Kurfrsten, eine beinahe unbeschrnkte Lanbeshoheit zu gewinnen und statt der alten Reichslehnsversassung eine Art von Frstenbunb unter einem kaiserlichen Oberhaupte herzustellen. Da eine weitere Ausbilbung besselben sst nicht mehr mglich war, so lag wenig Veranlassung mehr vor, einer Erblichkeit der Krone im Hause sterreich entgegenzutreten. Die Macht der Kaiser in Italien war gebrochen; eine Zeitlang versuchte es Frankreich, die italienischen Verhltnisse zu beherrschen und hier gleichsam bte Erbschaft der Deutschen anzutreten, bis steh enblich die Ppste des franzsischen Druckes entlebigten. Whrenb in Deutsch-lanb die Fürsten durch die Schwchung der Kaisermacht gewonnen hatten, waren insbesondere drei Stnde mit der neuen Ordnung der Dinge un-zusrieben. 1. Die Reichsritter. Der Kaiser, der als der natrliche Bunbes-genosse der Ritter gegen bte Fürsten sie htte in Schutz nehmen mssen, war zu schwach. Die ibeale Seite des Rittertums war geschwunben, Trink-unb Raublust waren an ihre Stelle getreten. Als nun vollenbs der ewige Lanbfriebe den Rittern das Fehbehanbwerk legte und sie beim Auskommen der Lanbsknechte ihrem frheren Berufe ganz entfrenibet wrben, verfolgten die Fhrer der Ritterschaft den Plan, die Reichsverfasfung zu ihren und des Kaifers Gunsten zu nbern. 2. Die Stbte blhten durch Handel und Gewerbe, und im Gefhle der Macht und des Reichtums waren sie nur umfomehr der die Rieberlagen erbittert, welche sie wieberholt von den Fürsten erlitten hatten. Die meisten Stbte hatten in biefen Kmpfen die Reichsunmittelbarkeit verloren und ertrugen biefen Verlust nur mit innerem Widerstreben. Daher entwickelte sich bei ihnen ein allgemeiner Ha sowohl gegen bte weltlichen als gegen die geistlichen Fürsten. 3. Der Bauernstand Auch unter den Bauern, von denen ein groer Teil leibeigen war, stnben wir schon im 15. Jahrhundert eine unruhige Bewegung. Das Selbstbewutsein berselben hatte sich gesteigert, ba sich manche in den hufigen Kriegen als Lanbsknechte bereichert hatten. Sie litten befonbers unter dem Drucke der Kriegssteuern, zumal die Ritter und Geistlichen von jeher Besteuerung frei waren. Die allmhliche
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